1. Mai: Tag der Arbeiterklasse

Wer lohnabhängig beschäftigt ist und vom Chef gegängelt, schlecht bezahlt und rumgescheucht wird, sollte sich besser mit Anderen zusammenschließen und in einer Gewerkschaft oder Betriebsrat aktiv werden oder gemeinsam eine Kooperative gründen. Aber auch sonst kann der Maifeiertag genutzt werden, um sich für wichtige Ziele einzusetzen.

Dementsprechend hat der DGB für dieses Jahr eine engere Zusammenarbeit mit Fridays for Future und #unteilbar angekündigt. So ist das, wenn nicht nur die Arbeit schlecht und bedroht ist, sondern auch das Leben und die Demokratie. Gegen den Mietenwahnsinn macht sich der DGB auch stark und unterstützt beispielsweise die Kampagne Mietenstopp. Rein arbeitstechnisch hat der DGB aber als diesjährigen Schwerpunkt die humane Ausgestaltung der Digitalisierung gesetzt. Macht Sinn. Ohne Gegenwehr könnten nämlich in 10 oder 20 Jahren bis zu 18 Millionen Menschen allein in Deutschland wegen der Digitalisierung ohne Arbeit sein. Da ist es gut, dass wir mit der Digitalisierung so hinterher hinken. Das verschafft uns Zeit.

Statt DGB geht natürlich auch FAU. Die „Freie ArbeiterInnen Union“ scheut sich nicht vor Worten wie „Sozialismus“ und „Generalstreik“. Vom leider viel zu selbstgenügsamen DGB ist das ja nicht zu erwarten. Da müsste erst ein „Ruck“ oder Generationswechsel neuen Schwung verleihen. Oder eine – nicht wünschenswerte – soziale Katastrophe.

Auch wichtig ist heute (und überhaupt) der Aufruf von ZeroCovid zu einem solidarischen Shutdown, um die Pandemie innerhalb von ein paar Wochen zu beenden – und nicht erst Ende 2022, wie RKI-Präsident Wieler gestern meinte.

Der alternative Braunschweig-Spiegel weist heute darauf hin, dass es anderswo noch viel schlimmer ist. Nachhaltigkeits-Siegel sind mehr Fake als Fakt. Bisherige Initiativen der Wirtschaft haben in den letzten 20 Jahren fast nichts verbessert. Sie können als gescheitert gelten. Anders war es aber auch nicht zu erwarten. In einem falschen Wirtschafts- und Machtsystem bleiben die unten immer unten. Es sei denn, sie wehren sich.

Wie Kuba. Kuba feiert den 1. Mai seit 62 Jahren – seit 1959 – als unabhängiges Land und selbstbestimmte, revolutionäre Bevölkerung. Vorher waren sie Casino und Bordell der USA. Seitdem sind sie das kleine gallische Dorf, das dem großen Imperium trotzt. Ein Leuchtturm der Hoffnung für alle Unterdrückten und Ausgebeuteten auf der Welt. Am 1. Mai sind wir alle Kubaner. Es lebe die Revolution!