Der evolutionäre Vorsprung des Menschen

Das besondere am menschlichen Gehirn im Vergleich zu Affen sind hoch-synergistisch vernetzte und arbeitende Hirnzentren. Leider wird ihre Leistungsfähigkeit tendentiell zu unserem Nachteil verwendet.

In unseren Köpfen gibt es mehrere Arten von Informationsübertragung und -verarbeitung:

  1. Einfacher Input und Output bei Sinneswahrnehmung und motorischen Funktionen, also z.B. was jedes Auge sieht. Das ist sozusagen fest verdrahtet, verlässlich und ändert sich nicht durch neue Erfahrungen.
  2. Synergistische Verarbeitung, also z.B. optische Informationen der Augen, aus denen zusätzlich Entfernungsschätzung und Raumtiefe errechnet werden.
  3. Hoch-synergistische Verarbeitung bei kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächnis, soziale und numerische Wahrnehmung. Das ändert sich durch neue Erfahrungen, kann zu Fehlern, aber dadurch eben auch zum Lernen führen. Dabei vernetzen sich verschiedene Hirnregionen neu. Oft sind sogar fast alle Gehirnregionen an der Neuvernetzung und Verarbeitung beteiligt.

Beim Vergleich Mensch – Affe zeigt sich anhand von Hirnscans und beteiligten Genen, dass Affen keine oder kaum hoch-synergistische Hirnregionen haben und – sofern vorhanden – diese auch nicht so rege zusammenarbeiten. Die zusätzliche Hirnmasse beim Menschen dient also (hoch-)synergistischer Verarbeitung und unterscheidet Menschen von Affen (und anderen Tieren).

Was jetzt noch fehlt, ist hoch-synergistische Verarbeitung in Form von Kritik an den Gefahren von Machtstreben, Geldgier und Verschwendungssucht und in Form eines Entschlusses, dementsprechend Gesinnung, Verhalten und Leben zu ändern – also Gerechtigkeitsstreben, Neugier und nachhaltige Wohlfahrt für alle. Sonst hat die Evolution uns nur dazu verholfen, den Planeten unwirtlich zu machen.